Samstag, 30. Mai 2015

Elbsandsteingebirge

Mit ein paar Freunden und meiner Foto-Cousine habe ich ein verlängertes Wochenende in Dresden verbracht. Naja, nach der ganzen Fahrerei war es eigentlich nur ein Tag in Dresden und ein Tag im Elbsandsteingebirge. Aber es war wunderbar! Da ich noch auf Genehmigungen warte, ziehe ich mal den Bericht aus dem Elbsandsteingebirge vor, obwohl wir hier erst am zweiten Tag waren.
Ein bisschen Panik hatte ich ja schon, obwohl ich unbedingt mal ins Elbsandsteingebirge wollte. Ob mein kaputtes Knie das mitmachen würde? Aber ein Versuch war es auf jeden Fall wert. Und nachdem wir den ganzen vorherigen Tag ausschließlich in der Stadt rumgelaufen sind, habe ich mich so nach etwas Natur gesehnt. Außerdem haben wir uns nach längerem Überlegen für eine Strecke mit (angeblich) wenigen Treppen entschieden.


Schon die Anfahrt ist ein Erlebnis. Idylle pur! Strahlender Sonnenschein, blühende Löwenzahnwiesen, Bäche die sich durch malerische Dörfer schlängeln. Auch die vielen Hügel sind mal eine nette Abwechslung zum norddeutschen Flachland.


Wir starten auf einem kleinen Parkplatz und laufen durch den Wald tendenziell immer ein wenig bergab (das wird sich später noch rächen). An einer Abzweigung beginnen wir den Abstieg zu einer Klamm mit unaussprechlichem Namen - über lauter Treppen. Diese sind zwar wirklich angenehm zu laufen und der Weg zwischen den Felsen ist sehr hübsch und malerisch, aber ich muss die ganze Zeit daran denken, dass wir irgendwann auch wieder bergauf laufen müssen. Egal darüber kann ich mir ja auch noch später Gedanken machen.

Die moosbewachsenen, zerklüfteten Felsen haben es mir wirklich angetan. Manchmal wirken sie fast ein wenig beängstigend, weil sie so fragil über unseren Köpfen hängen. Man kann richtig sehen, wo sich das Wasser durch den Stein gefressen hat.





In der Klamm angekommen besteigen wir zusammen mit einigen anderen Touristen einen kleinen Kahn und lassen uns über den seichten Bach schippern. Es ist recht kühl hier unten und irgendwie geheimnisvoll. Als die Fahrt los geht hört man plötzlich nur noch ein paar Vögel und die Stimme des Kahnführers, der uns ein paar Infos über die Tier- und Pflanzenwelt gibt. Es ist wunderbar entspannend!
Das linke Ufer befindet sich bereits in Tschechien, das rechte noch in Deutschland. Das Wasser ist klar, aber auch eiskalt. Angeblich flattert ein Eisvogel an unserem Kahn vorbei, allerdings habe ich ihn leider verpasst.
Als wir schließlich an der Schleuse anlegen, müssen wir leider aussteigen. Ich wäre so gerne noch ein wenig weiter gefahren. Aber jetzt geht es wieder zu Fuß weiter.

Zwei Wege führen uns wieder nach oben. Der eine soll eng und steil sein, der andere bequem und gemütlich. Wir entscheiden uns für den engen und steilen Weg. Naiv wie ich bin, stelle ich mir einen Weg vor, bei dem man sich zwischen zwei Felsen durchquetschen muss. Pustekuchen! Man muss durch einen Felsen fast senkrecht empor steigen. Als ich merke, dass meine Kameratasche sowohl links als auch rechts am Felsen anstößt und ich kaum noch Licht über mir erkennen kann, entschließe ich mich umzukehren. Der bequeme und gemütliche Weg stellt sich einfach nur als normale Treppe heraus. Von wegen bequem und gemütlich! Oben angekommen bin ich nicht nur außer Puste, auch mein Knie schmerzt ziemlich. Aber ich möchte unbedingt noch ein wenig laufen.


Wir laufen also weiter über wunderschöne Waldwege und müssen zwischendurch immer mal wieder über Stufen klettern. Wir werden immer langsamer. Naja, zumindest ich. Meine Foto-Cousine läuft noch immer ganz frisch und munter weiter und muss zwischendurch immer wieder auf mich warten. Als wir uns dann wieder auf dem Rückweg befinden (es geht irgendwie immer nur bergauf) werden wir sogar von ein paar Rentnern überholt. Mir ist das schon ziemlich peinlich. Meine eine Freundin findet, dass sie sich gar nicht so schlecht hält, dafür dass sie nie Sport macht. Aber ich mache regelmäßig Sport und gehe ja auch viel wandern! Und jetzt fühle ich mich so unsportlich wie selten. Erst als die Strecke wieder eben wird, werde ich auch wieder schneller und überhole die Rentner wieder. Ha!  Immerhin.

Auf jeden Fall bin ich wahnsinnig froh, als wir wieder zurück am Auto sind. Diese vielen Berge sind einfach nichts für mein Knie, auch wenn sie wunderschön sind. Aber auch wenn ich drei Tage lang nicht richtig laufen kann,  finde ich die Gegend toll und bin froh, sie endlich mal gesehen zu haben. Leider bringen meine Fotos die Landschaft nicht so wirklich zur Geltung. Ich bin etwas enttäuscht, als ich sie mir am Computer ansehe.
Das heißt für euch wohl, dass ihr einfach selbst mal vorbei fahren müsst um einen richtigen Eindruck zu gewinnen.
Und bevor ich das nächste Mal in bergigeres Gelände fahre, werde ich ein wenig in den Harburger Bergen üben. Ich möchte ja nicht wieder von Rentner überholt werden ;-)




1 Kommentar:

elkepeiz.malerei hat gesagt…

Auch wenn die Farben teilweise nicht so intensiv rüber kommen, es sind tolle Bilder.