Samstag, 4. April 2015

Spiegelgebäude und Kontorhausviertel bei Nacht

Nachdem meine Foto-Freundin mich neulich mit durch die Hafencity und das Kontorhausviertel "geschleppt" hat, waren wir so begeistert von der Location, dass wir beschlossen haben noch mal im Dunkeln hierher zu kommen.


Also schultern wir ein paar Tage später kurz entschlossen unsere Kameras und Stative und machen uns erneut auf den Weg. Der Plan: Sonnenuntergang, blaue Stunde und Nachtbeleuchtung. Denn ich besitze mittlerweile ein ordentliches Stativ und das Wetter passt auch. Zumindest bis wir in der Hafencity ankommen. 


Dann plötzlich ziehen Wolken auf und vom Sonnenuntergang bekommen wir rein gar nichts mit. Stattdessen frieren wir mal wieder fröhlich vor uns hin und warten geduldig auf die blaue Stunde. Wir beziehen wieder Aufstellung vor dem Spiegel-Gebäude, diesmal aber an einer anderen Stelle (Abwechslung muss ja sein). Als es dann soweit ist stehen wir unter einer Eisenbahnbrücke und ärgern uns über die Züge, die alle paar Minuten über uns hinwegdonnern und die Brücke in Schwingungen versetzen. Nicht gerade perfekt für Langzeitbelichtungen. Da heißt es Pausen genau abpassen. 


Zum Ausprobieren versuche ich mal eine Belichtungsserie um ein HDR zu erstellen. Den Tipp habe ich von anderen Fotografen bekommen. Im Nachhinein ärgere ich mich etwas, dass ich das nicht gleich häufiger gemacht habe, denn das Ergebnis überzeugt mich. Das Foto links ist mit normaler Langzeitbelichtung geschossen, das rechts ist ein HDR-Bild. Die Details kommen viel besser zur Geltung. Nur den Himmel finde ich etwas zu künstlich. Aber wahrscheinlich ist das Geschmackssache. Oder Übungssache ;-) Bei der Langzeitbelichtung gefällt mir allerdings das glatt gezeichnete Wasser besser.



Einige Meter weiter beschließen wir uns die Brücke und die Züge zu Nutzen zu machen. Jetzt hat es Vorteile, dass die Züge häufig fahren. Allerdings neigen sie plötzlich dazu direkt auf der Brücke anzuhalten. Und mehr als 30 Sekunden Belichtungszeit sind ohne Fernauslöser etwas schwierig. Naja, ein paar Mal hat es dann doch geklappt.



Auf dem Weg zum Kontorhausviertel nutzen wir den gleichen Effekt bei einer Straßenüberführung. Im Hintergrund befindet sich die Katharinenkirche, was den Bildern meiner Meinung nach das gewisse Extra verleiht. Langsam wird es mit der Schärfe aber ein wenig schwierig. Ich bin nicht besonders talentiert was die manuelle Schärfeeinstellung angeht und tatsächlich ärgere ich mich hinterher am Rechner, weil ich die Fotos nicht so knackscharf hinbekomme, wie ich sie gerne hätte.


 
Weiter geht es in das Kontorhausviertel zum Chilehaus. Hier verschwört sich das Schicksal etwas gegen mich. Jedes Mal wenn ich auf den Auslöser drücke kommt ein Auto auf mich zu und die Scheinwerfer fallen dank meines tiefen Standpunktes direkt in das Objektiv. Ich bin ein bisschen grummelig. Auch die länglichen Straßenlaternen stören mich. Vielleicht hätte ich auch eine andere Blendeneinstellung wählen müssen um den Sterneffekt zu verringern. Naja, nächstes Mal wird es vielleicht besser.
Also lieber schnell weiter.



Im Sprinkenhof genießen wir erst mal die Windstille. Schlagartig ist es wärmer und gemütlicher. 
Ein gutes Weitwinkel-Objektiv wäre hier von Vorteil, aber so etwas besitzen wir nicht. Muss also auch so gehen. Ein Teil der Fenster ist immer noch beleuchtet, was das Fotografieren einerseits etwas schwierig macht, den Bildern aber andererseits auch einen besonderen Touch gibt.


Zum Abschluss geht es wieder zum Maritimen Museum. Ich liebe dieses Gebäude! Auch die riesige Ausstellung dort kann ich empfehlen, aber heute Abend sind wir nur zum Fotografieren hier.

Die Kombination des Gebäudes mit der Brücke und dem Wasser gefällt mir wirklich gut und ich kann mich kaum davon losreißen. Aber nachdem wir es fast umrundet haben und alle möglichen Blickwinkel ausprobiert haben ist es einfach schon recht spät und wir sind ziemlich durchgefroren. Der Wind hier ist wirklich eisig und ziemlich heftig. Also machen wir uns wieder auf den Rückweg.

Zu Hause am Rechner fallen mir dann noch ziemlich viele verbesserungswürdige Kleinigkeiten auf. Die Schärfe und die Bildausschnitte könnten deutlich besser sein. Außerdem werde ich beim nächsten Mal in den Blendeneinstellungen mehr Variationen einbringen und meine HDR-Versuche weiter ausbauen. Aber dafür, dass dies mein erstes richtiges Nacht-Shooting war, finde ich die Bilder gar nicht so schlecht.








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