Sonntag, 20. August 2017

analoge Fotografie in der City Süd

Wir haben es geschafft! Eine Wohnung ist gefunden, der Umzug vorüber und die alte Wohnung abgegeben. Und jetzt endlich, endlich, nach so vielen Monaten, habe ich wieder Zeit zu fotografieren! Zwar leben wir immer noch zwischen einigen Umzugskartons, aber die Fotoausrüstung war natürlich bereits ausgepackt. 



Mein Freund und ich hatten beide einen Tag frei und hatten uns zur Entspannung eine kleine Foto-Challenge vorgenommen. Allerdings diesmal etwas anders als sonst.


Wie ich bereits erwähnt hatte, fotografiert mein Freund viel mit analogen Kameras. Er entwickelt auch selbst (unsere neue Wohnung hat also eine kleine Dunkelkammer), kann Abzüge erstellen und hat so viel Fachwissen, dass ihm mittlerweile andere Fotografen ab und an alte Kameras zum Reparieren bringen. Diese müssen dann natürlich auch getestet werden.
Nachdem er mich jetzt lange versucht hatte zu überreden auch mal wieder analog zu fotografieren (ich bevorzuge einfach meine eigene, digitale Kamera), ließ ich mich für diese Challenge darauf ein. 

Testweise bekam ich also ein paar alte Kameras und die Hand und entschied mich für eine alte Spiegelreflex, bei der allerdings der interne Belichtungsmesser nicht funktionierte. Nachdem dann die Frage des externen Belichtungsmessers und des Films geklärt war ("Welchen Film möchtest du denn? Farbe oder Schwarz/Weiß? Viel Kontrast oder wenig Kontrast? Eher feinkörnig oder grobkörnig? Und welche Iso?" - Kompliziert wenn man sich schon vorher entscheiden muss.), fuhren wir morgens ganz früh in die City Süd/Hammerbrook. Wir wollten gestresste Pendler und die Morgenstimmung fotografieren.


Unsere Wege trennten sich also und wir machten uns auf in unterschiedliche Richtungen. Nach einer Stunde trafen wir uns wieder, frühstückten, machten noch einen kleinen Spaziergang und knipsten unsere Filme voll. Wobei mein Freund schon merkte, dass mit seinem Film irgendetwas nicht stimmte. Wieder zu Hause machten wir uns an die Entwicklung der Filme. Man, ist das einen langwierige Angelegenheit! Wässern - Entwickeln - Stoppbad - Fixieren etc. Und dazwischen immer schön drehen. Ich fand es ziemlich langweilig. Normalerweise sehe ich ja schon erste Ergebnisse in der Kamera und setzte mich dann an den Rechner und schon sind die Bilder da! Geduld ist einfach nicht meine Stärke.

Als wir dann beide Filme entwickelt hatten, kam die große Enttäuschung! Bei meinem Film war nur die Hälfte der Bilder etwas geworden. Die restlichen Negative waren einfach weiß. Dabei hatte ich echt ein paar ganz coole Motive gefunden! Wie ärgerlich! Nachträglich kam heraus, dass die Kamera noch Reparaturbedarf hat, weil sie nur funktionierte, wenn man gleichzeitig mit dem Auslöser zufällig auf das Batteriefach drückte. Allerdings war mein Freund noch schlimmer dran. Bei seiner Kamera hatte der Filmtransport nicht funktioniert, er hatte also nicht ein verwertbares Foto!


Und das Fazit: Da ich in der Stereofotografie nicht besonders bewandert bin, war es auf jeden Fall eine spannende Herausforderung! So eine Foto-Challenge kann wirklich Spaß machen. Es ist jedes Mal spannend, wie unterschiedlich die Bilder werden können. 
Auch die analoge Fotografie ist eine Herausforderung. Man hat keine Möglichkeit das Ergebnis zwischendurch zu überprüfen. Alles muss sitzen: Schnitt, Belichtung etc. Aber möchte man das? Da die Negative dann eingescannt und digital nachbearbeitet werden, ist mir persönlich der Aufwand zu hoch. Dann kann ich auch gleich digital fotografieren. Klar, hat das Bild bei der analogen Fotografie eine andere Bildwirkung. Man kann das Korn sehen und bekommt wirklich die Grundzüge der Fotografie mit, aber für mich ist das nichts. Ich liebe einfach meine digitale Kamera! Trotzdem bin ich froh, dass ich auch mal wieder analog fotografiert habe. Spaß hat es schon irgendwie gemacht. Und man kommt viel schneller mit Leuten ins Gespräch ;-)









Keine Kommentare: