Der Ruhetag in Magdeburg hatte uns wirklich gut getan. Wir hatten uns einige der Sehenswürdigkeiten angeschaut (den Dom, ein Fotogeschäft, das Kulturhistorische Museum, das Hundertwasserhaus etc. etc.) und unsere Vorräte wieder aufgefüllt.
Bemerkenswert ist vielleicht kurz zu erzählen, dass wir bei unserer Ankunft in Magdeburg von der Polizei angehalten wurden. Wir hatten kurz auf dem Gehweg gestanden um die Karte zu checken (und einen Hasen zu beobachten der vor einem Gebäude an einem Strauch nagte) und waren beim Losfahren ein kleines Stück auf dem Gehweg mit dem Fahrrad gefahren um dann einen Absatz zu nutzen um wieder auf die Straße zu kommen. Ja, ich weiß, macht man nicht. War aber auch wirklich nur ein kleines Stück, aber sofort standen ein paar Polizisten vor uns. Upps. Aber entgegen unserer Befürchtungen hielten sie uns nicht an, um uns zu rügen, sondern um mich zu fragen ob alles in Ordnung sei. Mein Gesicht sah nach dem Sturz in Dresden immer noch ziemlich schlimm aus und die netten Männer wollten eine Erstversorgung sicherstellen. Ich war ganz gerührt. Auch am nächsten Tag im Museum wurde ich von einem Security-Mann angesprochen, ob ich gerade erst gefallen sei und Hilfe benötige.
Neben diesen hilfreichen Menschen erntete ich natürlich auch eine Menge neugieriger und angeekelter Blicke (und mein Freund erntete ganz böse Blicke, bis mein kaputtes Knie und die Fahrradklamotten bemerkt wurden), aber ich habe auf der Fahrt unglaublich viel Hilfsbereitschaft erfahren! Angefangen von der Bedienung in einem Café, die mir einen Strohhalm brachte weil ich mit meiner geschwollenen Lippe kaum richtig trinken konnte (das war noch ganz am Anfang), obwohl sie dort eigentlich keine Strohhalme mehr ausgeben, bis hin zu den Sanitätern auf dem Altstadtfest in Torgau, die mein Knie versorgten und mit vorsichtshalber noch eine Bandage mitgaben und in Magdeburg eben die netten Polizisten. Von wegen heute kümmern sich die Menschen angeblich nicht mehr! So, das nur mal zwischendurch.
Jetzt aber weiter zu unserer Tour. Wir verließen Magdeburg erholt und gestärkt weiter Richtung Norden. In Schleifen ging es vorwärts, den Deich immer in Sichtweite. Wir hatten einen ganz guten Rhythmus gefunden und es machte einfach nur Spaß! Und ein ganz besonderes Erlebnis wartete auf uns:
Irgendwo am Deich stand eine Aussichtsplattform und dort trafen wir einen Ornithologen, der dort mit einem guten Fernrohr und Fernglas stand und uns allerlei Interessantes erzählte. Und vor allem zeigte! Ich sah nämlich zum allerersten Mal einen Fischadler! Ehrlich gesagt, hätte ich nicht mal im Ansatz erkannt, dass es ein Fischadler war, wir sahen nur plötzlich die ganzen Enten und Gänse los fliegen, aber der nette Ornithologe konnte ihn uns zeigen und ihn bestimmen. Wahnsinn! Leider etwas zu weit weg für gute Fotos.
Außerdem bekamen wir noch einige historische und geografische Besonderheiten der Region erklärt. Es ist immer wieder super, wenn man solche Menschen trifft, die ihr Fachwissen teilen.
Am späten Nachmittag gelangten wir über eine wunderschöne Allee dann nach Tangermünde. Und was soll ich sagen, es ist eine traumhafte kleine Stadt! Torgau gefiel mir noch ein klein bisschen besser, weil es weniger touristisch war, aber ansonsten war Tangermünde mit seiner hohen Backsteinmauer und der perfekt erhaltenen Altstadt und Burg einfach großartig! Wir nutzten den Abend um sie von vorne bis hinten und wieder zurück zu erkunden.
Durch das Einsetzten der Dämmerung wurde es leider irgendwann schwierig weiter zu fotografieren, denn das hätte ich hier noch eine ganze Ewigkeit machen können.
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