Nach dem Besuch des Mont St. Michel fuhren wir nachmittags weiter Richtung Étretat. Dort sollten die berühmten weißen Kreideklippen besichtigt werden.
Eigentlich ist der Weg dorthin gar nicht so weit, aber da wir ja die Autobahn und damit die Maut meiden wollten und irgendwie doch etwas später loskamen, war es ziemlich spät, bis wir endlich auf dem Campingplatz ankamen. Natürlich hatte der Campingplatz bereits geschlossen. Wir klopften trotzdem mal vorsichtig an, wurden aber recht rüde wieder weggeschickt.
Zum Glück fanden wir ein ziemlich günstiges Hotel in der Nähe. Für mich persönlich ein absoluter Glücksgriff! Ein richtiges Bett, eine funktionierende Dusche, alles schön sauber und der Preis war absolut großartig. So übernachteten wir nicht direkt in Étretat, sondern in der Nähe.
Am nächsten Morgen fuhren wir nach dann aber nach Étretat und parkten unser Auto in der Stadt. Zum Glück war der Weg Richtung Klippen gut ausgeschildert. Wir liefen auf einem Rundweg durch einen kleinen Wald, immer bergauf, bis wir eine Weide mit Eseln erreichten, die den Eingang zum Naturschutzgebiet markierten.
Man musste von dort noch eine Weile an einem Golfplatz entlang laufen. In der Ferne konnte man schon das Meer sehen, aber es dauerte noch eine Weile bis wir endlich dort ankamen.
Der Anblick war umwerfend! Die Alabasterküste (Côte d'Albâtre) wird definitiv zu Recht so bezeichnet. Das Meer hat eine unglaubliche Farbe, dazu die weißen Klippen, das Geräusch der Wellen und die Möwen. Traumhaft! Wirklich einer der schönsten Orte, die ich jemals gesehen habe.
Der Weg war teilweise sehr steil, ging manchmal fast direkt an den Klippen entlang und überall standen Warnschilder, dass man nicht zu dicht an den Rand gehen sollte. In meinem Reiseführer waren uns Wanderschuhe empfohlen worden und die brauchten wir auf jeden Fall. Der Boden war zumindest bis kurz vor Ètretat sehr uneben und ging eben ziemlich hoch und runter. Zwischendurch begegneten uns auch mal Jogger, aber das fand ich schon ganz schön extrem.
Ab und zu sahen wir kleinere schwarze Vögel in Schwärmen an uns vorbeifliegen, aber leider kann ich nicht sagen, um was für Vögel es sich handelt. Sie nisten in den Klippen und haben ungefähr die Größe von Staren. Vielleicht hat jemand von euch eine Idee?
Es fällt mir ein bisschen schwer nicht zu sehr zu schwärmen. Schade, dass wir nach einer Weile zurück nach Ètretat kamen. Ab kurz vor dem Ort war der Weg dann auch asphaltiert und man konnte besser laufen, allerdings gab es dort auch mehr Besucher.
Der Blick auf den Ort und die dahinter liegende Kirche war sehr schön. Und als wir den Strand von Ètretat schließlich erreichten, war das Rauschen der Wellen stark angeschwollen. Dort gab es nämlich einen Kiesstrand und die mitrollenden Steine verstärkten das Rauschen noch zusätzlich.
Eine Weile setzten wir uns noch an den Strand, beobachteten die Möwen, unsere Tochter stieg mit den Füßen ins Wasser und wir schrieben die letzten Urlaubskarten. Danach schauten wir uns noch ein bisschen den Ort an, der auch ganz hübsch war. Wir fanden sogar einen Briefkasten um die Postkarten einzuwerfen.
Mittlerweile hatte uns auch der Hunger gepackt uns wir besorgten uns (mal wieder) in einer Bäckerei etwas Baguette. Essen gegangen sind wir während unseres Frankreichaufenthaltes überhaupt nur einmal. Eigentlich blöd, schließlich wird gerade in Frankreich die Esskultur sehr hoch geschrieben, aber irgendwie waren wir während der Mittagszeit meistens zu beschäftigt mit "Dinge anschauen" und dann hatten die Restaurant alle Siesta. Naja, ging auch so. Zum Glück kann man sich auch gut von Baguette und Käse ernähren :-D
Nachmittag mussten wir uns dann leider schon wieder auf den Weg zu unserer nächsten Station machen und verließen dieses wunderschöne Flecken Erde. Dieser Spaziergang an den Klippen entlang war wirklich wunderbar. Mir hat dieser Tag auf jeden Fall super viel gegeben.
Aber unsere nächste Station sollte auch schön werden :-)
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