Wie ich in meinem letzten Post bereits erwähnte, war ich mit meiner Familie im Urlaub. Dabei sind so viele Fotos entstanden, dass ich sie hier nur nach und nach präsentieren werde. Wir waren nämlich ganz schön unterwegs in Nordfrankreich. Erst in der Bretagne, danach in der Normandie und zum Schluß noch mal kurz in Belgien - was zugegebenermaßen nicht mehr ganz Frankreich ist ;-).
Hier kommt nun also der Bericht vom ersten Teil unserer Reise:
Freitag nach der Schule bzw. Arbeit machten mein Freund, unsere Tochter und ich uns daran sämtliches Gepäck im Auto zu verstauen. Gar nicht so einfach, schließlich wollten Camping-Equipment, Verpflegung, viele warme Klamotten, Fotokram und "Reisebeschäftigungen" untergebracht werden. Es war wirklich schwierig. Zwischendurch gab es sogar die Überlegung doch unsere Tochter zu Hause zu lassen ;-)
Aber mein Freund, der wirklich ein Tetris-Meister zu sein scheint, schaffte es schließlich doch. Da es bereits nachmittags war, bis wir loskamen, fuhren wir nur bis nach Hessen, wo wir bei meinen Eltern übernachteten. Schließlich mussten wir auch erst Sonntag Abend vor Ort in der Bretagne ankommen.
Am nächsten Morgen ging es dann endlich weiter nach Frankreich. Unser ursprünglicher Plan sah vor, Paris zu meiden und die Nacht auf einem Camping-Platz in der Nähe von Rouen zu verbringen, aber mein Freund fühlte sich ausgesprochen fit, wollte unbedingt weiter fahren und die "Schleife" über den Norden vermeiden. So kam es, dass wir spät abends dann doch mitten durch Paris fuhren. Ein Abenteuer! Dreispurige Kreisel ohne Fahrbahn-markierungen, dafür mit Kopfsteinpflaster und einem kleinen Unfall direkt vor uns, der berühmte Pariser Verkehr, viele Ampeln und ein nicht ganz eindeutiges Leitsystem. Wir waren einfach nur froh, als wir endlich wieder aus der Stadt rauskamen! Autofahren in Paris? Nie wieder!!!
Aber wir sahen zwischendurch wenigstens mal kurz den Eiffelturm mit seinen vielen Lichtern in der Ferne aufblitzen, was unsere Tochter unglaublich froh machte (das war nämlich ein ausdrücklicher Wunsch von ihr).
Mein Freund fuhr weiter und weiter. Da wir versuchten die Autobahnen zu umgehen um die Maut-Gebühren zu sparen, ging es manchmal nur über Landstraßen. Meistens kam man aber dank der Schnellstraßen ganz gut voran. Irgendwann hatte ich die Nase voll und zwang ihn auf einem Parkplatz zu halten. Wir wollten versuchen zumindest im Auto kurz zu schlafen. Dank des vielen Gepäcks, keinem Bewegungsspielraum und allgemeinem "Alles-Doof" gelang das aber nur unserer Tochter. Dementsprechend fuhren wir also doch weiter.
Gegen 04.30 Uhr fuhr mein Freund dann doch endlich von der Schnellstraße ab. Wir suchten uns ein etwas verstecktes Feld, irgendwo im Nirgendwo, und schlugen dort einfach unser Zelt auf. Natürlich ist wild campen in Frankreich verboten, aber wir waren einfach zu müde um uns darüber Gedanken zu machen. Gegen 05.00 Uhr lagen wir dann endlich in den Schlafsäcken. Freund und Tochter fingen praktisch sofort an zu schnarchen, aber bei mir dauerte es etwas bis ich einschlafen konnte. Dafür dauerte es nicht sehr lange, bis ich wieder aufwachte :-( Nun muss ich dazu sagen, dass ich kein besonders großer Camping-Freund bin. Und dann irgendwo auf einem Feld am Waldrand, wo man Tiere herumschnüffeln hörte, morgens ein Hahn in einem nahe gelegenen Bauernhof krähte und es kalt war.... Ich verzog mich irgendwann ins Auto und las mein Buch weiter.
Morgens um 08.00 Uhr weckte ich dann meine Beiden, da es schon hell war. Ich hatte etwas Panik, dass der Bauer uns sehen könnte. Wir packten also schnell das Zelt, die Isomatten und die Schlafsäcke ein und machten uns auf das restliche Stück Weg. Und so kam es, dass wir dann schon morgens um 10.00 Uhr statt abends um 18.00 Uhr an unserem Urlaubsort ankamen. Zum Glück trafen wir dort schon jemanden an und durften unsere wirklich besondere Unterkunft beziehen (mehr dazu im nächsten Post).
Da an dem Tag aber sonst nichts weiter stattfinden sollte, schickte uns der Eigentümer auf Entdeckungstour an die Rosa Granitküste, die nur wenige Kilometer entfernt war. Er empfahl uns Ploumanach.
Bereits auf dem Weg dorthin sahen wir riesige Granitfelsen und statt sofort an den Strand zu fahren, machten wir erst eine kurze Fototour durch den dortigen Hafen.
Offensichtlich war gerade Ebbe, Teile des Sandes und der Felsen waren begehbar und einige Boote lagen auf dem Trockenen. Auf jeden Fall fanden wir ziemlich viel Foto-Motive. Wie die Boote durch die enge, von Felsen umschlossene Hafeneinfahrt fuhren, sah wirklich toll aus und auch die Felsbrocken im Wasser waren sehr faszinierend. Wirklich ein schönes Gebiet! Die frische Seeluft wirkte belebend und trotz des wenigen Schlafs waren wir recht fit.
Im Anschluß ging es weiter zum Strand, der eigentlichen Attraktion. Ich bin ja grundsätzlich begeistert vom Meer und mag Küsten, aber dieser Strand war wirklich etwas besonderes. Überall riesige Felsbrocken im Wasser! Und dazu eine kleine aus Felsen gebaute Kapelle, deren Grundmauern bei Flut bestimmt mit überspült sind.
Wir machten eine kleine Wanderung oben an den Klippen entlang. Dort gibt es wirklich schöne, kleine Wanderwege mit immer wieder überraschenden Aussichten. Man stand manchmal wirklich direkt vor einem Abgrund. Es war fantastisch! Kein Wunder, dass die Rosa Granitküste so gelobt wird. Sie ist wirklich einzigartig! Riesige Felsen im Wasser und an/auf den Wegen, über die man hinweg oder hindurch klettern kann.
Obwohl die Wanderwege dort sehr schön sind (auch wenn man trittsicher sein sollte), verweilten wir nicht zu lange auf den Wanderwegen. Es war mittlerweile schon Nachmittag und wir hatten wirklich Hunger. Daher gingen wir zu einer weiteren bretonischen Besonderheit über: Galettes!
Eine Galette ist so etwas ähnliches wie ein Crêpe, allerdings aus Buchweizen und herzhaft belegt. Ich kannte sie bereits aus dem Ti Breizh, dem "Haus der Bretagne" in Hamburg, in welches ich sehr gerne essen gehe.
Diesmal waren wir zwar in einem Touri-Laden, was man auch ein bisschen schmeckte, aber lecker war es dennoch. Außerdem kauften wir in Ploumanach bereits unsere ersten Postkarten um sie im Laufe der nächsten Woche schreiben zu können.
Danach kehrten wir müde zu unserer Unterkunft zurück und freuten uns erstmal einfach nur darauf ins Bett gehen zu können und auf die Abenteuer der nächsten Tage :-)
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